Dürfen Hunde Milch trinken?

Milch schmeckt nicht nur gut sondern ist auch gesund. Sie stärkt, gibt Energie und enthält wertvolle Mineralstoffe, Vitamine und auch Proteine. In den ersten Lebenswochen nehmen Hundewelpen nichts anderes als Milch zu sich. Dabei handelt es sich jedoch um die Muttermilch der Hündin und nicht um die klassische Milch.

Kann die Hündin ihren Nachwuchs nicht säugen, dann muss der Nachwuchs mit einer speziellen Ersatzmilch aufgezogen werden. Diese wird als Aufzuchtmilch im Handel angeboten.

Milch für Hundewelpen 

Dürfen Hunde Milch trinken?
Dürfen Hunde Milch trinken?

Geht es um die Inhaltsstoffe in der Milch, dann ist diese eigentlich perfekt zusammengesetzt. Sie ist reich an Vitaminen der B-Gruppe und enthält zudem auch die fettlöslichen Vitamine A, D und E. Auch Vitamin C kommt in der Milch vor.

Zu den Mineralstoffen gehören unter anderem Kalium, Kalzium und Phosphor. In geringen Mengen liefert Milch auch Zink, das als Spurenelement vorkommt.

Diese Stoffe stärken die einzelnen Körperfunktionen, festigen die Knochen, sorgen für eine ausreichende Bildung der roten Blutkörperchen und können den Wasserhaushalt regulieren. Zudem ist Zink gut für das Fell des Hundes. Also ist Milch sogar gut für Hunde?

Von Hundewelpen wird Milch eigentlich relativ gut vertragen, was unter anderem mit den ganz natürlichen Vorgängen und dem Säugen zusammenhängt. Anders sieht das aber bei den meisten erwachsenen Hunden aus. 

Hund trinkt Milch

Verträglichkeit von Kuhmilch bei älteren Hunden 

Neben den vielen gesunden Stoffen ist in der Milch auch Laktose enthalten. Laktose ist auch als Milchzucker bekannt und kann nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Hund zu Unverträglichkeiten führen.

Viele Tiere reagieren dabei schon auf kleinste Mengen, andere zeigen erst bei größeren Mengen eine Reaktion. Hundewelpen nehmen von Geburt an Milch zu sich, und können diese Laktose daher gut abbauen. In diesem Zusammenhang fragen natürlich viele Hundebesitzer, ob laktosefreie Milch für den Hund besser ist.

Ab einem gewissen Alter werden die Welpen nicht mehr gesäugt und bekommen feste Nahrung. Ab diesem Zeitpunkt kann der Organismus Laktose erst nur noch sehr langsam und anschließend gar nicht mehr abbauen bzw. verdauen. 

Um die in der Milch enthaltene Laktose abbauen zu können, benötigen Hunde ein spezielles Enzym, das als Laktase bekannt ist. Dieses Enzym kann die Laktose in die einzelnen Bestandteile aufspalten, sodass diese danach vom Dünndarm aufgenommen werden können.

Hundewelpen, die der Natur entsprechend mit Muttermilch aufgezogen werden, bilden dieses Enzym automatisch. Ist das Welpenalter vorbei, wird keine Laktase mehr gebildet. Das hat zur Folge, dass die Hunde keine Milch mehr vertragen.

Unverträglichkeit der Kuhmilch bei Hunden 

Bildet der Körper das Laktase Enzym nicht mehr, kann die in der Milch enthaltene Laktose nicht mehr gespalten werden. Somit wird der Milchzucker zu einer für den Hund unverdaulichen Substanz. Bleibt der Milchzucker unverdaut, dann zieht er große Mengen an Wasser, wodurch der Kot des Hundes weich wird oder sich komplett verflüssigt.

Der Hund bekommt also Durchfall wenn er Milch trinkt. Bekommt das Tier dauerhaft oder immer wieder Milch, kann dieser Durchfall sogar chronisch werden. Obwohl die reine Milch nicht mehr vertragen wird, gibt es verschiedene Milchprodukte, die der Hund noch gut verträgt.

Milchkuh

Verträgliche Milchprodukte für Hunde – Ist Milch gut für Hunde?

Im Gegensatz zur klassischen Vollmilch oder der H-Milch wird Buttermilch gerne von Hunden genommen und in kleinen Mengen gut vertragen. 

  • Buttermilch hat einen wesentlich geringeren Fettanteil, enthält dabei aber noch alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe. Viele Hunde schlecken Buttermilch pur oder mögen diese über dem Futter.  
  • Hüttenkäse, auch als körniger Frischkäse erhältlich, wird von den meisten Hunden mit Begeisterung gefressen. Die krümelige Masse enthält nur sehr geringe Mengen an Milchzucker ist fast fettfrei. Hüttenkäse kann auch bei einer Schonkost als weitere Zutat verwendet werden. Er schont den Magen und liefert gleichzeitig eine große Menge an wichtigen Proteinen. 
  • Joghurt wird ebenfalls gerne angenommen und gut vertragen. Die Rede ist jedoch nicht von Fruchtjoghurt, sondern vom einfachen Naturjoghurt ohne weitere Zusätze. In Joghurt ist nur wenig Laktose enthalten, sodass Hunde keine Verdauungsbeschwerden bekommen. 
  • Das Gleiche gilt für Magerquark, der auch sehr wenig Milchzucker enthält und durch das Pasteurisieren sehr gut verträglich ist. 

Milch als natürliches Hausmittel – Also können Hunde Milch trinken?

Hunde, die aus dem Welpenalter heraus sind, sollten keine Milch mehr bekommen. Wenn sie es mögen, dann dürfen sie Magerquark, Hüttenkäse oder Buttermilch in entsprechend großer Menge bekommen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, in denen die Milch quasi als ein natürliches Hausmittel eingesetzt werden kann. Dabei macht man sich die eben beschriebene Wirkung der Milch zunutze.

Milch als Hausmittel bei Verstopfung
Aufgrund der enthaltenen Laktose kommt es bei den Hunden zu weichem Kot oder gar zu Durchfall. Hat der Vierbeiner eine Verstopfung, die sich durch eine spezielle Schonkost oder viel Bewegung und Massagen am Bauch nicht lösen lässt, kann Milch helfen. 

Bei einer Verstopfung kann der Hund mehrmals am Tag eine kleine Menge Milch bekommen, damit der Kot weicher wird und schließlich ausgeschieden werden kann. Die Menge richtet sich dabei nach der Größe des Hundes.

Kleiner Rassen sollten durchschnittlich bis zu dreimal am Tag einen Esslöffel voll bekommen, bis sich der Zustand verbessert. Große Rassen bekommen bis zu einem halben Glas voll Milch maximal dreimal am Tag. 

Milch und Joghurt

Fertige Milchprodukte für Tiere 

Im Handel gibt es fertige Produkte für Hunde und Katzen, die aus Milch bestehen oder Milch enthalten. In der Regel handelt es sich dabei um Leckerchen oder kleine Belohnungshappen für die Tiere. Erhältlich sind diese Produkte in fester, flüssiger oder halbfester Form. Unter anderem gibt es für Hunde leckere Milch-Drops, die sich optimal als Belohnung eignen.

Je nach Größe des Hundes können zwischen drei und 15 dieser Drops täglich verfüttert werden. Käse-Paste, die eigentlich für Stubentiger angeboten wird, schmeckt auch dem Hund und kann ihm ebenfalls als kleine Belohnung angeboten werden. 

Aufzuchtmilch für kranke Hunde 

In einigen Ausnahmefällen kann auch beim erwachsenen Hund zur Aufzuchtmilch gegriffen werden. Ist das Tier krank und verweigert sein Futter, dann schwindet neben der Energie auch das Körpergewicht. Diese Tiere können mehrmals am Tag mit einer kleinen Menge Aufzuchtmilch für Hundewelpen gefüttert werden. Diese wird dann zu einem festen Brei angerührt und dem Hund direkt ins Maul gegeben.

Die Milch ist hoch dosiert und enthält dem entsprechend viele Vitamine, Mineralien und Nährstoffe. Hunde, die bereits einen Mangel erlitten haben, bekommen so alle wichtigen Nährstoffe zugeführt und können langsam wieder zu Kräften kommen.

Wird der Appetit dadurch angeregt, wird dieser Brei im nächsten Schritt mit einem hochwertigen Nassfutter oder einem speziellen Aufbaufutter für Hunde gemischt. 

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