Hund humpelt, lahmt und hinkt

Ganz schnell kann es passieren, dass der Hund plötzlich humpelt. Auch wenn das Tier eben noch gut gelaunt über die Wiese gelaufen ist, oder sein Herrchen fröhlich begrüßt hat, kann es von der einen Minute auf die andere lahmen oder humpeln.

Das kann ganz verschiedene Ursachen haben, wobei der Auslöser oft recht harmlos ist. Bei harmlosen Auslösern kann der Tierhalter sehr gut helfen, in anderen Fällen muss der Hund einem Tierarzt vorgestellt werden.

Dennoch ist Humpeln nicht direkt ein Grund zur Sorge, da sich auch Hunde verausgaben können, und durch zu viel Bewegung oder ein wildes Toben die Knochen und Bänder kurzfristig zu sehr beanspruchen. Auch Muskelkater kann eine harmlose Ursache für das Humpeln beim Hund sein. Es kann aber auch ganz andere Gründe geben, wenn der Hunde vorne links oder vorne rechts humpelt.

Humpeln beim Hund erkennen

Ist das Gangbild beim Hund gestört, dann erkennen Hundebesitzer das ganz schnell. Ist der Hund eben noch glücklich und zufrieden umher getollt, kann er schon im nächsten Moment humpeln. Dabei tritt er mit einem Bein nicht mehr ganz auf, sondern setzt die Pfote nur sehr vorsichtig oder gar nicht mehr auf den Boden.

Hund läuft auf drei Beinen
Einige Tiere heben das Bein mehr oder weniger an und humpeln auf drei Beinen, während das verletzte Bein beim Gehen gar nicht mehr bewegt wird. In vielen Fällen sind die Auslöser ganz harmlos, sodass das Hinken oft schon nach kurzer Zeit wieder verschwindet.

Dennoch ist es wichtig, den Hund zu beobachten und sich auch das verletzte Bein oder die Pfote genau anzusehen. Hält das Tier sein Bein durchgehend hoch und hat sich der Zustand auch am nächsten Tag nicht gebessert, sollte der Hund vom Tierarzt untersucht werden. 

Verletzte Krallen oder Ballen

Bei Toben, Spielen oder dem Spaziergang kann es schnell passieren, dass sich der Hund am Ballen oder an der Kralle verletzt. Er kann auf einen spitzen Stein treten, in eine Glasscherbe oder er tritt unglücklich auf einen Stock.

Daher sollten zuerst der Ballen und die Krallen untersucht werden. Eine eingerissene Kralle oder ein verletzter Ballen lassen sich zuhause sehr gut versorgen. Hier hilft bei leichten Verletzungen ein Desinfektionsmittel und eine entsprechende Wundsalbe zum Auftragen.

Wurden die kleinen Wunden erst einmal versorgt, dann geht es den meisten Hunden schon nach kurzer Zeit wieder besser. Oft hilft auch ein kühlender Umschlag, der die Schmerzen lindern kann. Es kann aber auch auch sein, dass der Hund ohne Schmerzen humpelt.

Hundepfote

Untersuchung durch den Tierhalter

Auch ohne medizinische Ausbildung können Hundehalter die erste Untersuchung selber machen. Dazu wird das betroffene Bein genau angeschaut, und auf äußere Verletzungen untersucht.

Verletzungen erkennen
Das können kleine Schnittwunden, Quetschungen, Abschürfungen oder etwas Ähnliches sein, die sich mit dem bloßen Auge gut erkennen lassen. Wichtig ist hierbei auch der Ballen und die Bereiche dazwischen, in denen sich schnell Fremdkörper wie Dornen oder Splitter festsetzen können. Sind diese entfernt, geht es dem Hund in der Regel schon nach wenigen Minuten wieder besser.

Ist keine äußere Verletzunge sichtbar, dann sollte der Beinknochen vorsichtig abgetastet werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Knochen nicht großartig bewegt werden sollte, falls ein Bruch vorliegt. In diesem Fall lässt sich eine Verschiebung der Knochen manchmal deutlich erkennen.

Das Bein wird am Knochen entlang vorsichtig Zentimeter für Zentimeter abgetastet. Der Knochen muss sich durchgehend anfühlen und sollte sich beim Abtasten nicht verschieben. Ein Hinweis können auch sehr heiße Stellen an dem betroffenen Bein sein, die auf eine Entzündung hinweisen können. 

Hund liegt auf Decke

Wann hinkt oder lahmt der Hund?

Der Zeitpunkt, an dem das Humpen anfing, kann für spätere Untersuchungen sehr wichtig sein. Humpelt der Hund nach dem Spaziergang, kann er sich das Bein vertreten haben, hat evtl. eine Zerrung oder einen Stachel im Ballen.

Zeigen sich die Beschwerden nachdem er mit einem anderen Hund getobt und gerauft hat, kann es sich vielleicht um eine minimale Bisswunde oder Ähnliches handeln. Natürlich kommen auch Stürze in Betracht.

Ist der Hund kurz vorher gestolpert oder eine Treppe hinunter gefallen, wird er sich dabei verletzt haben. Es sollte auch beobachtet werden, ob das Humpeln eine einmalige Sache ist, oder ob das Tier immer wieder in unregelmäßigen Abständen humpelt und sein Bein schont.

Die Tageszeit kann ebenfalls wichtig sein, denn einige Tiere neigen eher abends, andere am frühen morgen zum Humpeln. So zum Beispiel nach dem Aufstehen. 

Labrador

Hund humpelt nach dem Aufstehen

Es gibt Hunde, die nach dem Schlafen oder nach einer etwas längeren Ruhephase nicht mehr so schnell wie bisher aus dem Körbchen kommen. Das Aufstehen dauert wesentlich länger, es geht langsamer und der Hund muss sich teilweise richtig anstrengen.

Sind die Tiere dann aufgestanden, fallen gerade die ersten Schritte sehr schwer. Oft wird ein Bein nachgezogen oder für einen kurzen Moment in der Luft gehalten.

Hundehalter können das sehr gut erkennen, denn in der Regel unternimmt der Hund mehrere Versuche, um aufstehen zu können. Dabei versucht das Tier mit dem Oberkörper mehr Schwung zu bekommen und von der liegenden in die stehende Position zu wechseln.

Das klappt meist erst nach ein paar Versuchen. Steht der Hund, dann wartet er ein paar Sekunden mit dem nächsten Schritt und setzt den Lauf nur sehr zögerlich auf. Nach ein paar Schritten wird das Gangbild bei vielen Hunden dann wieder normal.

Treten auch die folgenden Anzeichen auf, kann es sich eventuell um eine Arthrose handeln:

  • die Liegeposition wird oft gewechselt
  • Hund lahmt nach dem Aufstehen
  • Humpeln direkt nach dem Aufstehen
  • Hund humpelt nach dem Schlafen
  • das Tier kann nach Anstrengung nur schwer aufstehen
  • der Hund hat Schmerzen 
  • das Tier bewegt sich weniger 
  • Hund humpelt nach Belastung
  • Hund humpelt nach Spaziergang
  • Hund will nicht mehr toben oder Gassi gehen

Es ist ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn sich eines oder mehrere Symptome immer wieder zeigen. Eventuell leidet der Hund an Arthrose oder hat eine Erkrankung der Hüfte. Arthrose zeigt sich oft erst dann, wenn bereits eine andere Erkrankung vorliegt. Daher ist es wichtig, den Hund schnell untersuchen zu lassen. 

Humpeln durch einen Kreuzbandriss

Ist das Kreuzband gerissen, kann der Hundehalter das nicht erkennen. Der Hund hat in den meisten Fällen keine äußerliche Verletzung, sondern schont den Lauf. Dem entsprechend lahmt oder humpelt er und hält das Bein leicht nach oben. Ein Kreuzbandriss kann verschiedene Ursachen haben.

Hatte der Hund einen Unfall, hat er sich das Bein stark verdreht oder ist er gar damit hängen geblieben, kann das Band reißen. Manchmal zeigen sich Kreuzbandrisse auch nach starken Misshandlungen.

Viele Hunde sind relativ schmerzunempfindlich, sodass Hundehalter sich oft Vorwürfe machen. Da der Kreuzbandriss jedoch innen liegt, lässt sich er sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Die betroffene Stelle fühlt sich jedoch manchmal heiß an und kann mit einer Flüssigkeit gefüllt sein. Diese kann ertastet werden und tut bei Druck weh. 

Eine Fehlstellung der Knochen kann die Ursache sein
Allerdings kann auch eine Fehlstellung der Knochen solch einen Bänderriss auslösen. Das Band wird zu sehr strapaziert und kann dann, gerade bei übergewichtigen Tieren, reißen. Dabei ist dieser Prozess eher schleichend, denn bei einer Schiefstellung kann es mehrere Wochen dauern, bis das Kreuzband komplett gerissen ist.

Vorher kann der Hund aber schon deutliche Symptome, wie eine Schonhaltung, das Humpeln und Ähnliches zeigen. Oft ist auch eine Schwellung zu erkennen und die betroffene Stelle fühlt sich heiß an. Wie lange humpelt ein Hund nach einer Kreuzband OP – Diese Frage wird zunehmend gestellt.

Das falsche Hundebett 

Ähnlich wie beim Menschen, kann auch das Hundebett zu hart oder zu weich für das Tier sein. Gerade große und schwere Hunde können davon betroffen sein. Das Bein fühlt sich nach dem Aufstehen einen kurzen Moment taub an, kann dann aber wieder ganz normal bewegt werden.

Diese harmlose Sache sollte jedoch nur einige Male im Jahr vorkommen. Abhilfe kann ein medizinisches Hundebett schaffen. Dieses hat eine perfekte Struktur und passt sich nicht nur dem Gewicht, sondern auch der Körperform und damit der Liegeposition optimal an. 

Hund schläft im Hundebett

Patellaluxation als Auslöser – auch Welpen können humpeln

Als Patella wird die Kniescheibe bezeichnet. Diese kann auch beim Hund aus ihrer Führung springen. Ist das der Fall, sprechen die Ärzte von einer Patellaluxation. Davon betroffen sind in erster Linie Hunde kleiner Rassen. Allerdings sind auch Junghunde häufig davon betroffen, da sich diese noch mitten im Wachstum befinden.

In den meisten Fällen tritt die Patellaluxation einseitig auf, kann sich bei einigen Ausnahmen aber auch beidseitig zeigen. Die Krankheit wird in mehrere Grade eingeteilt, wobei sich beim ersten Grad keine Beschwerden zeigen. Diese werden erst beim zweiten Grad deutlich.

Der Hund lahmt oder hält das betroffene Bein leicht angewinkelt. Tritt das Problem mit der Kniescheibe immer wieder auf, kann dem Hund eine Operation helfen. Wird diese nicht durchgeführt, kann es zu Verformungen an den Knochen kommen, die dann weitere Folgen haben und sich negativ auf das gesamte Gangbild auswirken.

Hund beim Tierarzt

Wann zum Tierarzt?

Der Besuch beim Tierarzt ist nicht immer nötig, wenn der Hund humpelt. Obwohl Herrchen oder Frauchen sich erst einmal große Sorgen machen, sollte Ruhe bewahrt und der Hund gut beobachtet werden. Es ist wichtig, die Abstände zwischen dem Humpeln und die Häufigkeit zu erkennen.

Symptome notieren
Außerdem sollten sich Hundehalter notieren, wann sich die Symptome zeigen, und ob diese mit einem besonderen Ereignis in Verbindung gebracht werden können.

Humpelt der Hund nur einmal kurz und zeigt er keine weiteren Beschwerden, dann ist die Ursache sicherlich ganz harmlos. Kommt es aber in bestimmten Situationen immer wieder zum Lahmen, dann sollte ein Tierarzt um Rat gefragt werden.

Das gilt auch dann, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert, der Hund Fieber hat oder es dem Tier nicht mehr so gut wie sonst geht. 

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