Spulwürmer beim Hund – Symptome und passende Wurmkur

Spulwürmer sind bei Haustieren wie Hunde und Katzen keine Seltenheit. Fast jeder Hund und auch jede Katze wird mindestens einmal in ihrem Leben mit den Parasiten zu tun haben. Spulwürmer gehören zu den Innenparasiten und werden daher auch als Endoparasit bezeichnet.

Mit dem richtigen Mittel lassen sich die Spulwürmer bei Hunden relativ gut bekämpfen. Auch Welpen und Kitten können bereits mit Würmern infiziert sein. Bei Jungtieren ist eine rechtzeitige Behandlung daher besonders wichtig.

Was sind Spulwürmer?

Spulwürmer beim Hund
Spulwürmer beim Hund sollten nicht unterschätzt werden

Spulwürmer sind Schädlinge, die sich im Darm des Hundes ansiedeln. Sie werden daher auch als Darmparasiten bezeichnet.

Es gibt männliche und weibliche Spulwürmer. Männchen werden durchschnittlich 9 cm, Weibchen sogar bis zu 17 cm lang.

Die weiblichen Würmer können am Tag bis zu 200.000 Eier legen, die sich innerhalb von ca. 14 Tagen zu Larven und dann ebenfalls wieder zu Würmern entwickeln.

Bei einem starken Befall können so an nur einem einzigen Tag bis zu 15.000.000 von den Darmparasiten ausgeschieden werden. Spulwürmer gehören zu den Nematoden, die allgemein auch als Fadenwürmer bezeichnet werden. In der Regel werden Hunde vom Spulwurm namens Toxocara canis, dem sogenannten Hundespulwurm, befallen. 

Ansteckung mit Spulwürmern 

Scheiden infizierte Hunde die winzig kleinen Eier des Spulwurms über den Kot aus, können sich andere Tiere daran infizieren. Die Eier des Schädlings sind mehr als robust, und können Wochen bis Monate außerhalb überleben.

Nimmt ein anderer Hund diese Eier auf, dann schlüpfen schon kurz danach die ersten Larven. Diese fressen, bzw. bohren sich durch die Darmwand und gelangen so in die Blutbahn, sodass sie schließlich auch in die Leber, die Lunge oder das Herz transportiert werden.

Auch Welpen können sich mit dem Schädling anstecken, wenn das Muttertier befallen ist und diese Infektion über die Plazenta auf die Jungen überträgt. Frisst der Hund einen Zwischenwirt, sprich eine infizierte Maus oder ein anderes Tier, kann er sich ebenfalls mit Spulwürmern anstecken. 

Spulwürmer wandern im Körper – Lebenszyklus 

Haben sich die Larven ihren Weg durch die Darmwand gesucht, werden sie über die Blutbahn in der Regel zuerst in die Lunge gelangen. Dies kann zu einem Hustenreiz führen.

Der Hund hustet die Larven aus oder besser gesagt hoch und schluckt sie gleich wieder ab. Dadurch gelangen sie schließlich wieder in den Darm, wo sie sich dann zu adulten, ausgewachsenen, Würmern entwickeln.

HundBei älteren Hunden können sich die Larven in den Organen verkapseln und dort unter Umständen mehrere Jahre ruhen.

Wird eine Hündin mit Larven im Ruhestand trächtig, werden die Schädlinge wieder aktiv und können über die Plazenta auch auf die Welpen übergehen. Auch über die Muttermilch kann eine säugende Hündin ihren Nachwuchs anstecken. 

Spulwurm beim Hund erkennen

1. Durchschnittlich sind zwischen 5 und 10 % der Tiere mit Spulwürmern infiziert. Dabei muss ein Befall nicht immer deutlich werden, denn nur selten werden Spulwürmer über den Kot ausgeschieden oder erbrochen.

Ist der Befall jedoch so hoch, dass der Hund die Würmer nicht mehr halten kann, dann sind diese auch deutlich im Kot zu erkennen.

Einige Hunde brechen die Würmer auch in Massen aus. Diese Spulwürmer sehen aus wie gekochte Spaghetti und sind für den Hundehalter deutlich zu erkennen, wenn sie vom Hund ausgeschieden werden. 

2. Einige Hunde bekommen bei einem starken Befall (der auch vom Alter, der Größe und dem Gewicht des Hundes abhängig ist) einen aufgeblähten Bauch, der als Spulwurmbauch bezeichnet wird. Dabei wird der Bauch nicht nur durch die hohe Menge an Spulwürmern aufgetrieben, sondern auch durch die entstehenden Gase aufgebläht. 

3. Bekommt der Hund Durchfall, kann auch das auf einen Spulwurmbefall hinweisen. Die Parasiten schädigen die Darmwand, wodurch unter Umständen auch Blut im Kot zu erkennen ist.

Da die Parasiten dem Tier auch wichtige Nährstoffe entziehen, kann es zu einem struppigen und/oder stumpfen Fell kommen. Zudem verlieren einige Hunde trotz einer guten und ausreichenden Fütterung an Gewicht und nehmen zusehends ab. 

Spulwürmer bekämpfen 

Mit der passenden Wurmkur lassen sich Spulwürmer beim Hund in der Regel sehr gut bekämpfen. Da verschiedene Wurmmittel mit unterschiedlichen Wirkstoffen angeboten werden, muss immer das Mittel mit dem passenden Wirkstoff gegen Spulwürmer gewählt werden.

Bei den chemischen Wurmkuren kommen hierbei die Wirkstoffe Niclosamid, Oxibendazol, Milbemycin, Praziquantel  oder Pyrantel infrage. Oft werden in einem Mittel auch zwei der Wirkstoffe miteinander kombiniert. Wurmkuren werden im Handel oder beim Tierarzt in Form von Pasten oder Tabletten angeboten.  Viele Tierbesitzer fragen sich auch, ob man die Würmer beim Hund natürlich bekämpfen kann und welche Hausmittel es grundsätzlich gegen Würmer gibt.

Berner Sennenhund

Wie oft mit Wurmkur entwurmen?

Es gibt allgemeine Angaben, bei denen dazu geraten wird, Hunde in regelmäßigen Abständen zu entwurmen. Eine Wurmkur kann aber nicht vorbeugend wirken, sodass sie dem Hund umsonst verabreicht wird, wenn er gar nicht mit Würmern infiziert ist. 

In der Regel wird zu dem folgenden Entwurmungsplan geraten: 

  • Welpen werden jeweils im Alter von 2, 4, 6 und 8 Wochen entwurmt. Anschließend einmal im Monat, bis die Junghunde ein halbes Jahr alt sind. 
  • Erwachsene Hunde sollten viermal im Jahr, also alle drei Monate entwurmt werden.

Wurmtest und Kotuntersuchung 

Chemische Wurmkuren können dem Hund im wahrsten Sinne des Wortes auf den Darm schlagen. Die enthaltenen Wirkstoffe sind oft sehr aggressiv und können sich negativ auswirken, Daher muss nicht immer sofort zur Wurmkur gegriffen werden.

Der einfache Wurmtest
Hundehalter, die ihr Tier nicht regelmäßig entwurmen möchten, können zuhause einen Wurmtest durchführen. Dabei wird über einen Zeitraum von drei Tagen Kot gesammelt, der dann in einem Labor auf Würmer untersucht wird.

Ist der Befund positiv, kann das Tier mit einer Wurmkur behandelt werden. Die Kosten sind insgesamt durch den Test und die Wurmkur zwar etwas höher, dafür wird der Hund aber nicht ohne Grund mit einem chemischen Mittel behandelt. Auch beim Tierarzt kann eine Kotprobe untersucht werden. 

Natürliche und pflanzliche Mittel gegen Spulwürmer 

Als Alternative zu chemischen Wurmkuren gibt es auch natürliche und pflanzliche Mittel, mit denen sich Würmer vertreiben lassen. Diese haben verschiedene Vorteile:

  • enthalten keine chemischen Wirkstoffen
  • können präventiv verabreicht werden (vorbeugend)
  • können kurativ verabreicht werden (akut) 

Hund traurigIm Handel werden verschiedene Mittel ohne chemischen Wirkstoff angeboten, mit denen sich Spulwürmer und andere Würmer beim Hund bekämpfen lassen. Diese Mittel sind in Form von Tabletten oder als Pulver erhältlich.

Da oft Kräuter enthalten sind, nehmen nicht alle Hunde pflanzliche Mittel freiwillig ein. Hilfreich ist es, das Pulver mit einem Nassfutter zu mischen oder die Entwurmungstablette in etwas Wurst zu verstecken. 

Neben fertigen Wurmmitteln ohne Chemie gibt es auch Hausmittel, die zum Beispiel ergänzend im Kampf gegen einen Wurmbefall verwendet werden können. Dazu gehören unter anderem: 

Möhren: Geriebene oder geraspelte rohe Möhren können präventiv, also vorbeugend, gegeben werden. Auch Karottensaft oder Karottensamen hat diesen Effekt. Durch die in Möhren enthaltenen ätherischen Öle können Würmer im Darm abgehen und/oder ferngehalten werden. 

Kokosöl: Nicht nur Kokosöl, sondern auch Kokosflocken zeigen eine Wirkung, wenn der Hund Spulwürmer hat. Öl oder Flocken können dem Hund einfach unter das Futter gemischt werden. Dies ist ebenfalls bei Hundefutter mit viel Fleisch möglich. Im Kokosöl ist besonders viel Laurinsäure enthalten, wodurch der Hund als Wirt für die Würmer nicht mehr attraktiv ist. 

Kürbiskerne: Kürbiskerne sind kein Mittel gegen alle Würmer, sondern werden vorzugsweise beim Befall mit Bandwürmern verwendet. In den Kernen ist die Aminosäure Cucurbitin enthalten, welche sich im Kampf gegen Bandwürmer als wirksam erwiesen hat. 

Spulwürmer beim Hund – Ansteckungsgefahr für Menschen?

Ohne Frage – Würmer sind ekelig, aber stellen nicht immer eine Gefahr für den Menschen dar. Viele Hunde sind von Würmern befallen, zeigen dabei aber keine Symptome, sodass der Wurmbefall unentdeckt bleibt.

Fehlwirt
Über den Kot oder über kontaminierte Gegenstände können sich unter Umständen auch der Hundehalter oder andere Personen anstecken. Für den Hundespulwurm ist der Mensch jedoch ein sogenannter Fehlwirt, sodass sich die Larven nicht bis zum adulten Wurm entwickeln, sondern im Larvenstadium verbleiben.

Es kann zu Krankheitsbildern der Haut oder des Verdauungssystems kommen. In der Regel ist eine Ansteckung aber sehr selten, zudem einige einfache Hygienemaßnahmen sehr hilfreich sind und sich so eine Ansteckung gut vermeiden lässt.

Beagle 

Hilfreiche Tipps – Hygiene und Sauberkeit bei Wurmbefall 

  • Da Wurmeier, die über den Hundekot ausgeschieden werden, sehr lange überleben können, sollte Hundekot immer sofort entfernt werden. Um nicht mit eventuell kontaminiertem Kot in Berührung zu kommen, eignen sich Kotbeutel zum Entfernen, Danach sollten die Hände gründlich gewaschen und gereinigt werden.
  • Vorbeugend sollte der direkte Kontakt zu kontaminierten Böden, wie zum Beispiel einer Hundewiese, die von vielen Vierbeinern besucht wird, gemieden werden. Zudem können auch eigene Gartenwerkzeuge als Überträger infrage kommen. 
  • Bei einem bekannten Spulwurmbefall können sich auch Wurmeier im Fell des Tieres befinden. Ein zu enges Kuscheln, ein Küsschen oder Ähnliches kann die Eier zum Beispiel auf die Hand übertragen, sodass diese dann aufgenommen werden. Auch hier sollten die Hände gründlich gewaschen werden. 
  • Werden im eigenen Garten Obst, Gemüse oder andere Lebensmittel angebaut, sollten diese vor dem Verzehr unbedingt gründlich gewaschen und wenn möglich geschält werden. Denn nicht nur der eigene Hund, sondern auch streunende Katzen oder andere Tiere, wie zum Beispiel Mäuse, können den Spulwurm in sich tragen und diesen verbreiten, sobald sie mit Obst, Salat oder Gemüse im Garten in Berührung kommen. 

Spulwürmer sind kein Drama und stellen in der Regel für den gesunden Hund auch keine Lebensgefahr dar. Dennoch sollten sie schnell mit einer Wurmkur bekämpft werden, damit der Hund gesund bleibt und die Würmer keinen Schaden anrichten können. Mit ein wenig Vorsicht und der nötigen Hygiene gehören die Spulwürmer dann schnell der Vergangenheit an. 

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