Hunde atmen in der Regel ruhig, gleichmäßig und langsam. Sie holen sich die Luft durch die Nase und haben den Fang beim Atmen geschlossen. Ob ein Hund schnell oder langsam atmet, kann man an den Rippenbewegungen sehen, da sich diese beim Atmen heben und senken.
Hechelt der Hund, dann hat er den Fang geöffnet und die Rippen bewegen sich dem entsprechend schnell. Hecheln beim Hund kann verschiedene Ursachen haben und bedeutet erst einmal nichts Schlimmes. Das kann natürlich auch einen Junghund betreffen.
Die normale und gesunde Atmung beim Hund
Gesunde und normal entspannte Hunde haben eine ruhige Atmung. Die Tiere atmen gleichmäßig, wobei sich der Brustkorb entsprechend den Atemzügen hebt und senkt. Hundebesitzer können das ganz deutlich beobachten. Doch was ist wenn der Hund stark hechelt und schnell atmet?
Beim gesunden Hund sollten sich so durchschnittlich zehn bis 30 Atemzüge in der Minute zählen lassen. Werte die darüber liegen, sind nicht mehr im Normbereich.
Sie müssen aber nichts Schlimmes bedeuten, denn es gibt verschiedene Faktoren, die zu einer schnelleren Atmung oder zum Hecheln führen können. Wenn der Hund schnell beim Liegen atmet machen sich viele Tierbesitzer ebenfalls Sorgen.
Wie sich Hecheln äußert
Das normale Hecheln gehört beim Hund zu der normalen Atmung. Wenn der Hund hechelt, hat er das Maul geöffnet und die Zunge hängt ein Stück heraus. Der Brustkorb bewegt sich wesentlich schneller, wobei auch die Zunge immer wieder kurz nach hinten geht und sich stark bewegt.
Im Gegensatz zur normalen Atmung ist das Hecheln deutlich hörbar. Hechelt der Hund, muss er nicht zwangsläufig krank sein, denn diese schnelle Atmung kann in verschiedenen Situationen vollkommen normal sein.
Wann hecheln Hunde? Hund hechelt stark ohne Grund – geht das?
Hundebesitzer müssen sich nicht direkt Sorgen machen, denn viele Situationen sind ganz normal und sorgen dafür, dass der Hund schnell atmet oder gar hechelt:
- körperliche Anstrengung
- warmes Wetter/Hitze
- Stress/Angst
- Körperbau
- Krankheiten
Körperliche Anstrengung, so dass der Hund extrem hechelt
Wer Sport macht oder sich körperlich anstrengt, beginnt schnell zu schwitzen. Ähnlich ist das beim Hund, wenn er sich körperlich anstrengt und aktiver als sonst ist. Ein langer Spaziergang, das Herumtollen auf der Wiese oder das Spielen mit Artgenossen kann dazu führen, dass sich der Hund verausgabt, mehr anstrengt und dann hechelt.
Das Hecheln durch Anstrengung ist eine ganz normale Reaktion des Körpers, sodass sich Hundehalter in diesem Fall keine Sorgen um das Tier machen müssen. Oftmals fragen sich aber Hundehalter was los ist, wenn der Hund viel hechelt ohne Anstrengung.
Warmes Wetter und Hitze und der Hund atmet schnell
Bei großer Hitze schwitzen auch Menschen sehr schnell. Aus zahlreichen Schweißdrüsen tritt Schweiß aus, der auf der Haut verdunstet und für eine Abkühlung bzw. die sogenannte Verdunstungskälte sorgt. Es gibt auch einen spannende Artikel zum Thema Hund abkühlen.
Während starker Hitze kann sich die Atemfrequenz beim Hund sogar verzehnfachen, doch warum?Die große Menge an Luft, welche durch das Hecheln über die Zunge geleitet wird, lässt den Speichel Verdunsten und es entsteht die bereits genannte Verdunstungskälte.
Stress und Angst
Auch hier gleicht das Verhalten von Hunden dem menschlichen Verhalten. Angst, Schrecken oder Panik verursachen einen höheren Puls und eine schnelle Atmung. Sobald das Tier Angst hat oder unter Stress steht, steigt seine Atemfrequenz an und es beginnt zu hecheln.
Befreit man den Hund aus dieser Situation, beruhigt sich das Tier binnen weniger Minuten wieder und auch die Atmung normalisiert sich.
Körperbau
Beim Körperbau ist es ähnlich wie beim Menschen. Hunde, die starkes Übergewicht haben, müssen sich mehr anstrengen und bekommen dem entsprechend schneller eine hektische Atmung. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Größe des Hundes.
Kleine Rassen können Hitze in der Regel besser ausgleichen, als die großen Artgenossen. Zudem haben einige Rassen sehr kurze Nasen, wodurch die Atemwege ebenfalls relativ kurz sind. Viele dieser Rassen können gar nicht richtig hecheln, wodurch es automatisch zu einem Anstieg der Atemfrequenz kommt.
Krankheiten
Hecheln kann neben den harmlosen Auslösern leider auch ernste Ursachen haben. Ist kein deutlicher Grund für das Hecheln zu erkennen, kann es sich um eine Krankheit handeln.
Viele Hunde hecheln, wenn sie zu schnell gefressen haben und danach Bauchschmerzen bekommen. Schmerzen oder innere Krankheiten können ebenfalls als Auslöser in Betracht kommen.
Herz und Lunge beim Hund
Leidet der Hund an einer erweiterten Kardiomyopathie, verschlechtert sich die Pumpfunktion des Herzens. Diese Krankheit wird auch als DCM bezeichnet, wobei in den meisten Fällen der linke Herzmuskel betroffen ist.
Viele betroffene Hunde bewegen sich nur sehr wenig, werden rasch müde und müssen zudem husten und/oder hecheln. Da sich im Körper auch Flüssigkeit ansammeln kann, haben einige Vierbeiner mit erweiterter Kardiomyopathie auch einen aufgetriebenen Bauch.
Kann das Blut nicht mehr richtig durch den Körper gepumpt werden, kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe. Diesen Mangel versucht der Hund durch starkes Hecheln auszugleichen.
Die Venen hinter dem Herzen sind ebenfalls betroffen, da es dort zu einem erhöhten Blutdruck kommen kann. In der Folge kann es zu einer Lungenstauung oder zum Sauerstoffmangel kommen, da der Blutkreislauf nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff aus der Lunge versorgt wird.
Cushing-Syndrom
Die Cushing Krankheit wird beim Hund durch einen zu hohen Cortisolspiegel ausgelöst. Cortisol wird von den Nebennieren gebildet und hat im Körper verschiedene Aufgaben. Es handelt sich dabei um ein Hormon, welches den Fettstoffwechsel, die Wasserausscheidung und den Blutzucker beeinflusst.
Wird es in zu großen Mengen produziert, führt es zu verschiedenen Symptomen, zu denen auch das Hecheln zählt. Viele Hunde die am Cushing-Syndrom leiden, haben sehr viel Durst und müssen dem entsprechend häufig Wasserlassen.
Zudem wird die Haut immer dünner und kann dabei die Farbe ändern. Es kommt vermehrt zu Blutergüssen oder Haarausfall beim Hund.
Kehlkopf
Bei der gesunden Atmung spielt der Kehlkopf eine extrem wichtige Rolle. Leidet der Hund an einer Kehlkopflähmung, kann dieser nicht mehr richtig funktionieren. In der Regel öffnet und schließt sich der gesunde Kehlkopf entsprechend der Atmung. Bei einer Lähmung ist das nicht so.
Beim Einatmen kann sich der Kehlkopf nicht mehr richtig öffnen, wodurch der Hund nur erschwert atmen kann. Er kann Luft nur eingeschränkt einatmen, wobei es zu einem lauteren Hecheln kommen kann.
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Linderung bei einfachem Hecheln
Hat das Hecheln keine gesundheitlichen Auslöser, können Hundehalter dem Tier sehr gut helfen. Am besten werden bestimmte Situationen einfach gemieden. Im Sommer sollte der Spaziergang in die frühen Morgenstunden und die späten Abendstunden verlegt werden. Dann ist es etwas kühler und der Hund ist der prallen Hitze nicht direkt ausgesetzt.
Ältere Hunde sollten nicht übermäßig viel toben. Es ist besser nur ein bisschen mit dem Hund zu spielen, da sein Herz- und Kreislaufsystem schneller beansprucht werden als bei einem Jungtier.
Hunde die sehr schüchtern oder ängstlich sind werden dem entsprechend oft hecheln. Es ist ratsam, viel mit dem Hund zu üben und ihn langsam an verschiedene Situationen heran zu führen.
Am besten lenkt man den Hund mit einem Spielzeug, einer direkten Anspreche oder einem Leckerchen ab, bevor er die ersten Angstsymptome zeigt.
Hierbei ist sehr viel Geduld nötig, denn Angst verschwindet nicht von heute auf morgen. Der Hund muss erst lernen, dass ihm der Lärm oder andere Ursachen nichts anhaben können.
Frisst der Hund immer wieder zu schnell, sodass er nach seiner Mahlzeit hechelt, dann sollte das Futter eingeteilt werden. In den meisten Fällen sind zwei kleinere Portionen über den Tag verteilt schon hilfreich.
Hier kann auch ein Anti Schling Napf eventuell helfen.Beim Trockenfutter kann ein Teil der Futtermenge auch für Suchspiele verwendet werden, da der Hund dabei auch nicht schlingen kann.