Kaltgepresstes Hundefutter – Mit hohem Fleischanteil und getreidefrei?

Ein gutes Hundefutter ist nicht nur schmackhaft, sondern enthält auch alle wichtigen Nährstoffe, die der Hund benötigt. Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren, zu denen unter anderem auch die sogenannte Kaltpressung gehört.

Dieses Verfahren eignet sich für die Herstellung von Trockenfutter und gehört neben dem Extrusionsverfahren zu den bekannten Methoden der Futterherstellung. 

Verschiedene Herstellungsverfahren für Nass- und Trockenfutter 

Hundekekse, Belohnungen, Nassfutter und Trockenfutter werden unterschiedlich hergestellt. Zu den bekannten Verfahren gehören:

  • Sterilisieren
  • Backen
  • Extrusion
  • Kaltpressung 

Das Sterilisieren spielt bei der Herstellung von Nassfutter eine wichtige Rolle. Das in Konserven abgefüllte Nassfutter wird für mindestens eine Stunde bei Temperaturen von über 100 Grad erhitzt.

Kaltgepresstes Hundefutter
Kaltgepresstes Hundefutter ist sehr beliebt

Eventuelle Keime werden durch die Hitze zuverlässig abgetötet und gleichzeitig wird das Futter haltbar gemacht. Nassfutter in Konserven ist in der Regel viele Monate lang haltbar. 

Das Backverfahren eignet sich für kleinere Mengen, bei denen die Zutaten für den Teig vermischt und anschließend erhitzt werden.

So werden zum Beispiel Hundekekse durch das Backverfahren hergestellt. 

Bei der Extrusion spielen Faktoren wie Hitze, Wasserdampf und Druck eine wichtige Rolle. In Verbindung mit Scherkräften lassen sich die Bestandteile des Futters aufschließen und es entsteht ein Teig, bzw. Brei.

Dieser wird anschließend durch eine Düse gepresst, wodurch sich Trockenfutter in jeder beliebigen Form und Größe herstellen lässt. Anschließend wird das Futter getrocknet.

Kaltpressung von Hundefutter 

Trockenfutter gehört zu den bevorzugten und am meisten verkauften Futtersorten. Es kann durch zwei unterschiedliche Verfahren hergestellt werden.

Neben dem Extrudieren eignet sich auch die Kaltpressung. Handelt es sich um ein kaltgepresstes Hundefutter, dann wurde dieses ohne Hitze im Kaltpressverfahren hergestellt. Um das Futter herzustellen, werden zuerst alle benötigten Zutaten getrocknet.

Ist das geschehen, werden die getrockneten Zutaten fein gemahlen. Anschließend werden die gemahlenen Zutaten miteinander vermischt und in eine große Trommel gegeben. 

Mithilfe einer Walze werden die Zutaten durch die Trommelwand, in der sich Bohrungen befinden, gepresst. Da der Druck dabei extrem hoch ist, verbinden sich die einzelnen Teilchen wieder miteinander. Sie werden durch das Pressen so stark verdichtet, dass sie wieder zusammenkleben und anschließend zu Pellets verarbeitet werden. 

Ganz ohne Temperatur geht es nicht – die Kaltpressung 

Ganz ohne Hitze geht es aber auch beim Kaltpressverfahren nicht. Die Temperaturen sind bei diesem Verfahren jedoch wesentlich niedriger als bei anderen Herstellungsverfahren. Durch den Druck, der beim Pressen in der Trommel entsteht, kommt es zu niedrigeren Temperaturen zwischen 40 und 80 Grad. Diese niedrigen Temperaturen haben Vor- und Nachteile. 

Vor- und Nachteile von kalt gepresstem Hundefutter 

Im Bezug auf die Nährwerte spielt eine schonende Herstellung eine wichtige Rolle. Je schonender das Hundefutter hergestellt wird, desto mehr Nährstoffe befinden sich anschließend noch im fertigen Futter.

Die niedrigen Temperaturen bei der Kaltpressung schonen die Zutaten, wodurch fast keine Nährstoffe zerstört werden. Die geringen Temperaturen sorgen dafür, dass die Futterzutaten so ursprünglich wie möglich gehalten werden, und schließlich ein natürliches bzw. naturnahes Futter im Napf landet. 

Es gibt auch Nachteile
Im Vergleich zu anderen Herstellungsverfahren kann die Kaltpressung aber auch Nachteile haben. Hierbei spielt ebenfalls die Temperatur eine wichtige Rolle. Während das Futter beim Sterilisieren über einen längeren Zeitraum bei hoher Temperatur gekocht wird, ist das bei der Kaltpressung ganz gewollt nicht so.

Allerdings steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass das Futter mikrobiell verunreinigt sein kann, da Keime nicht durch hohe Temperaturen abgetötet werden. Dadurch kann das Futter schlechter verdaulich sein und ist in der Regel nicht so lange haltbar wie andere Futtersorten.

Welpe

Rohstoffe und Zusammensetzung des Hundefutters 

Geht es um gesundes und hochwertiges Futter für den Hund, dann lassen sich neue Bezeichnungen und Begriffe immer gut vermarkten. So ist es auch bei kaltgepresstem Hundefutter.

Vielen ist die Kaltpressung von Lebensmitteln, wie zum Beispiel verschiedenen Ölen, bekannt. Diese werden allgemein als gesünder und als schonend zubereitet beschrieben. Dieser Vergleich wird automatisch auch mit dem angebotenen Hundefutter aus Kaltpressung in Verbindung gebracht. 

Nach wie vor kommt es aber nicht nur auf die Herstellung, sondern auch auf die verwendeten Rohstoffe und Zutaten an, die sich im Hundefutter befinden. Ein Futter ist nur so gut, wie die verwendeten Zutaten.

Diese müssen dem Tier Vitamine, Mineralien und Energie liefern. Ist das nicht der Fall, dann macht auch die Kaltpressung das Hundefutter nicht besser. Zudem ist es wichtig, dass alle Zutaten in einem optimalen Verhältnis vorliegen und sich dem entsprechend ergänzen.

Das Futter muss den Hund jeden Tag mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgen und durch ausreichend Proteine auch die benötigte Energie spenden. 

Kaltgepresstes Hundefutter ohne Getreide kaufen 

Wer auf der Suche nach einem kaltgepressten Hundefutter ist, der muss sich bei den angebotenen Trockenfutter-Sorten umschauen. Mittlerweile bieten viele Hersteller Futter aus Kaltpressung an.

Es ist, wie andere Futtersorten auch, in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Dem entsprechend unterschiedlich sind auch die verwendeten Zutaten. Auch hiervon sollte es Hundefutter Proben geben.

Das Trockenfutter wird von verschiedenen Zoo- und Tiergeschäften vor Ort angeboten, kann aber auch Online bei vielen Herstellern und Händlern bestellt werden.

Mittlerweile bieten auch Tierärzte in ihren Praxen kaltgepresstes Hundefutter an. Viele Tierärzte und Heilpraktiker haben sogar ein eigenes Futterkonzept entwickelt und verkaufen das Futter nicht nur in der Praxis, sondern auch im eigenen Shop. 

Trockenfutter aus Kaltpressung richtig lagern 

Da bei der Kaltpressung nur niedrige Temperaturen entstehen, ist das Futter nicht so lange haltbar. Es sollte daher unbedingt richtig gelagert und aufbewahrt werden.

HundefutterIm Handel werden verschiedene Gebinde in unterschiedlichen Größen angeboten. Es ist ratsam, keinen zu großen Vorrat anzulegen, sondern besser kleine Mengen zu kaufen und diese bei Bedarf wieder nachzukaufen.

Für kleine Hunde eignen sich Mengen zwischen 1 und maximal 5 Kilogramm. Größere Hunde, die täglich mehr fressen, bietet der Handel auch dem entsprechend große Futtersäcke mit einem Inhalt von 12 Kilogramm an.

Ist das Futter einmal geöffnet, sollte es nach jeder Entnahme wieder gut verschlossen werden. Daher befinden sich an den meisten Beuteln kleine Zipper, mit denen sich das Futter wieder komplett verschließen lässt. 

Das Futter sollte möglichst kühl und trocken gelagert werden. Ein Platz im Flur oder auf der Kellertreppe eignen sich dafür gut. Wie lange das Futter haltbar ist, gibt der Hersteller auf der Verpackung an.

In der Regel befindet sich dort ein Stempel mit dem entsprechenden Aufdruck. Zudem ist angegeben, wie lange das Futter nach Anbruch haltbar ist, bzw. wie lange es verfüttert werden kann. 

Fütterung mit kaltgepresstem Hundefutter 

Auch bei kaltgepresstem Hundefutter muss das Futter die Bedürfnisse des Hundes stillen. Es wird daher für verschiedene Rassen und Bedürfnisse angeboten. Unter anderem gibt es auch Welpenfutter aus Kaltpressung, Futter für tragende oder säugende Hündinnen usw.

Wichtig ist, dass der Hund jeden Tag mit der richtigen Menge an Futter versorgt wird. Allgemeine Richtwerte dazu finden sich auch der Verpackung des Futters. In der Regel beziehen sich die täglichen Futtermengen dabei auf das Gewicht des Hundes. 

Da es sich um ein Trockenfutter handelt, sollte der Hund immer ausreichend mit frischem Wasser versorgt werden.

Bei Tieren die generell eher wenig trinken, kann beim Füttern eine Schale voll Wasser direkt neben den Futternapf gestellt werden. Zudem ist es möglich, ein wenig Wasser über das Trockenfutter zu geben, sodass der Hund die trockene Mahlzeit nicht schlingen kann. 

Verträglichkeit bei Kaltpressung 

Nicht nur die im Futter enthaltenen Zutaten, sondern auch die Art der Herstellung haben Einfluss auf die Verträglichkeit des Futters. Im Vergleich kommt es bei der Extrusion zu höheren Temperaturen, wodurch die Rohstoffe besser aufgeschlossen und von Hund besser vertragen werden können.

Hundenapf FutterBei der Kaltpressung hingegen ist der Stärkeaufschluss wesentlich geringer, wodurch es beim Hund zu Problemen mit der Verdauung kommen kann. 

Bei einer Futterumstellung oder einer Umstellung auf ein kaltgepresstes Hundefutter kann es jedoch immer zu Verdauungsproblemen kommen.

Einige Tiere reagieren mit Blähungen, andere eventuell mit Verstopfung oder Durchfall. Das muss nicht zwangsläufig an dem Herstellungsverfahren liegen, sondern kann auch durch die Zutaten im Futter oder eine zu schnelle Umstellung ausgelöst werden.

Es ist hilfreich, die Futterumstellung nur sehr langsam anzugehen. Dabei wird dem Hund täglich eine kleine Menge von dem neuen Futter in den Napf gefüllt, während von dem bisherigen Futter weniger im Napf landet. So werden die Futtermittel über einen Zeitraum von ca. 2 Wochen gegeneinander ausgetauscht. 

Trockenfutter als Beifutter 

Viel Hundehalter versorgen das Tier mit einem ausgewogenen Nassfutter oder setzen auf BARF. Trockenfutter eignet sich dann als ein gesundes Beifutter, das dem Tier unter das Nassfutter oder seine Barf Mahlzeit gemischt wird.

Es handelt sich um ein naturnahes Futter, das alle wichtigen Zutaten enthält. Es liefert dem Tier die benötigten Vitamine, enthält ausreichend Nährstoffe und Mineralien und ist zudem reich an Proteinen, aus denen der Hund seine Energie gewinnt.

Proteine sind reichlich in Fleisch enthalten, sodass nicht nur Nassfutter, sondern auch ein hochwertiges Trockenfutter eine ausreichende Menge Fleisch enthalten sollte. 

Kaltgepresstes Hundefutter und der Fleischanteil 

Bei dem Fleischanteil sollten Hundehalter wissen, dass Fleisch durchschnittlich 70 % Wasser enthält. Beim Trockenfutter wird den Zutaten vor der Herstellung jedoch die Feuchtigkeit entzogen – so auch dem Fleisch.

Diese 70 % Wasser werden dem Fleisch bei seiner Trocknung entzogen. Wird von 1 Kilogramm Frischlfeisch ausgegangen, bleiben nach der Trocknung davon noch 350 Gramm Fleisch bzw. Trockenfleisch übrig.

Das macht ca. 17 % Trockenfleisch aus. Hilfreich kann in diesem Zusammenhang ein genauer Blick auf die Deklaration sein. Allerdings deklarieren die Futtermittelhersteller ihre Angebote unterschiedlich. Es gibt verschiedene Arten der Deklaration:

  • offene Deklaration 
  • halboffene Deklaration
  • geschlossene Deklaration

Bei der offenen Deklaration werden die einzelnen Zutaten mit Prozent angegeben, während sie bei der halboffenen Deklaration dem Gehalt nach in der entsprechenden Reihenfolge aufgelistet werden. Die geschlossene Deklaration liefert dem Hundehalter die schlechteste Auflistung, denn es werden lediglich die Futtermittelgruppen, aber keine genauen Zusammensetzungen des Futters genannt. 

Für Hundebesitzer ist es wichtig, ein Futter zu finden, das dem Hund gut schmeckt, das ihn ausreichend versorgt und von seinem Organismus gut vertragen wird.

Trotzdem kann es plötzlich zu einer Unverträglichkeit kommen. Das Futter wird nicht mehr angenommen, der Hund bekommt Verdauungsprobleme oder Juckreiz. In diesem Fall kann es sein, dass sich die Zusammensetzung des Futters verändert hat, und der Hund darauf negativ reagiert. Verschwinden die Symptome nicht, kann eine Futterumstellung helfen.

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