Grasmilben beim Hund erkennen, behandeln und die Hausmittel dagegen

Grasmilben gehören zu den Ektoparasiten und sind kleine, unscheinbare Parasiten, die beim Hund einen großen Juckreiz auslösen können. Die kleinen Spinnentiere lieben es warm und trocken und befinden sich während der Sommermonate vorzugsweise im Rasen. Hier geht es direkt um die Grasmilben beim Hund.

So lässt es sich kaum vermeiden, dass auch Hunde von den kleinen Parasiten gebissen werden, wodurch es neben Juckreiz auch zum Hautausschlag kommen kann. 

Was sind Grasmilben? Auch Herbstgrasmilben beim Hund sind unangenehm

Grasmilben beim Hund
Grasmilben beim Hund sind im Sommer eine Plage

Grasmilben werden häufig als Herbstgrasmilbe bezeichnet und sind in den Sommermonaten auf fast jeder Grünfläche zu finden.

Die Sauger bevorzugen einen trockenen und warmen Ort, sodass sich die Rasenfläche ganz besonders gut für sie eignet. Grasmilben gehören zu den Laufmilben.

Von ihnen gibt es insgesamt mehr als 1000 verschiedene Arten.

Werden Menschen von der Grasmilbe gebissen, bilden sich schon kurz danach rote Pusteln, die vorzugsweise an den Füßen, den Beinen und Wanden, aber auch in den Kniekehlen und am Ellenbogen sitzen. Solange sich die Grasmilben im Larvenstadium befinden, gelten sie als Schädling.

Sie haben eine blasse, leicht orange Färbung und kommen ab den Monaten Juni und Juli besonders häufig vor. Oftmals wird auch nach einer Grasmilbenallergie gefragt.

Wie die Grasmilbe auf den Hund kommt

Grasmilben leben auf Wiesen, Feldern und natürlich auch auf der Rasenfläche im heimischen Garten. Da sie sich von Körperflüssigkeiten ernähren ist es nicht verwunderlich, dass die kleinen Milben auch vor Hunden oder Katzen nicht Halt machen.

Sobald die Larven im Gras geschlüpft sind, klettern Sie an den Halmen hoch und bleiben schließlich an den Spitzen sitzen. Dort warten sie auf einen passenden Wirt und lassen sich einfach abstreifen, wenn der Hund vorbei geht und den Halm mit seinem Bein berührt. Auf diese Weise gelangt die Grasmilbe in das Fell des Hundes und wandert dann an seinen Beinen hoch, um sich eine geeignete Stelle für die Mahlzeit zu suchen.

Besonders gerne setzen sich Grasmilben dazu an den Ohren, am Hals, den Pfoten oder auch der Schwanzwurzel nieder. 

Bisse von Grasmilben 

Saugen sich die kleinen Larven voll, sondern sie dabei gleichzeitig ein Sekret in die Haut, wodurch sich nach einigen Stunden ein starker Juckreiz bemerkbar macht. Da die Tiere mit dem feinen Mundwerkzeug nur an den obersten Hautschichten bleiben, wird ein Biss der Grasmilbe nicht bemerkt. Jetzt liegt es am Tierbesitzer die Milbenbisse zu erkennen.

Anders als Flöhe, saugen sich Grasmilben nicht mit Blut voll. Für ihr Wachstum benötigen sie vielmehr den Zellsaft und Lymphflüssigkeiten. 

Grasmilben in der Wiese erkennen

Grasmilben mit dem bloßen Auge zu erkennen ist fast nicht möglich. Die Milben sind winzig klein und werden als Larve nicht größer als maximal 0,3 mm.

Milben einfach sichtbar machen
Besteht jedoch der Verdacht auf Grasmilben, dann können die winzig kleinen Milben durch ein weißes Blatt Papier sichtbar gemacht werden. Wird dieses auf die Rasenfläche gelegt, lassen sich Milben von der glänzenden Oberfläche anlocken und werden schließlich auf dem weißen Untergrund als kleiner roter Punkt erkennbar.

Auch ein weißer Teller oder eine weiße Kachel eignen sich, um die kleinen Spinnentiere sichtbar zu machen, wenn ein Befall vermutet wird.

Grasmilben beim Hund erkennen und behandeln

Schäferhund auf WieseGrasmilben sind während der Sommermonate aktiv und befallen dann sehr gerne Hunde, in denen sie ein geeignetes Opfer finden.

Hunde, die besonders häufig über Grün- und Rasenflächen laufen, sind besonders oft von einem Befall mit den Larven der Grasmilbe betroffen.

Da die Milben winzig klein, und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, kann ein Juckreiz beim Hund den entscheidenden Hinweis geben.

Schaut man sich diese juckenden Stellen dann genauer an, sind die Schädlinge an gelblich orangen Verfärbungen im Fell und auf der Haut zu erkennen. 

Durch den Juckreiz, der kurz nach einem Biss entsteht, kratzen sich die Tiere, wodurch es auch zu Verletzungen der Haut kommen kann. Dies erkennen Hundebesitzer oftmals auch am Ausschlag am Bauch.

Werden die Grasmilben zu spät entdeckt, kann sich die wunde Haut entzünden und es kommt zu weiteren Beschwerden.

Da Milben durch den Biss nur einen Juckreiz auslösen, und an sich keine schädliche Wirkung auf den Hund haben, reicht eine Symptombehandlung in der Regel aus. Ist die Haut jedoch entzündet, muss auch diese behandelt werden.

Erste Hilfe bei Grasmilben 

Wurden Milben im Hundefell entdeckt, und ist die Haut noch nicht geschädigt, kann dem Tier mit einfachen Mitteln geholfen werden.

Oft reicht es aus, den Hund mit warmen Wasser gründlich abzuduschen und dabei mit den Fingern das Fell des Tieres zu massieren. So lassen sich die Milbenlarven aus dem Fell heraus waschen und der Hund wird einen Großteil der kleinen Schädlinge sofort wieder los, ohne dass diese einen Schaden anrichten können. 

Hund im Gras

Kokosöl im Kampf gegen Grasmilben – Hausmittel helfen

Kokosöl ist ein natürliches Mittel, das erfolgreich gegen Milben und andere Schädlinge eingesetzt werden kann. Das Öl hat im normalen Zustand eine feste Konsistenz und lässt sich daher gut und einfach dosieren. Im Öl enthalten sind wertvolle Fettsäuren, zu denen auch die Laurinsäure gehört. Menschen, Hunde und Katzen können diese nicht wahrnehmen, aber Milben und andere Schädlinge schon.

Parasiten reagieren äußerst empfindlich auf den Geruch von Laurinsäure und lassen sich daher mit Kokosöl nicht nur gut vertreiben, sondern auch fernhalten. Da Kokosöl auch eine antimikrobielle und pflegende Wirkung hat, hilft das Öl auch bei bereits aufgekratzten Hautstellen. Es tötet Bakterien, Pilze und Viren zuverlässig ab. 

  1. Kokosöl äußerlich: Da das Öl einen festen Zustand hat, kann es leicht mit zwei Fingerspitzen entnommen und direkt auf die Haut und in das Fell des Hundes einmassiert werden, Ein etwas erbsengroßes Stück pro Körperpartie ist dabei ausreichend. Besonders wichtig beim Hund sind Stellen wie die Pfoten und Beine, der Hals und die Ohren aber auch der Schwanzansatz und der Unterbauch, sowie die Innenseite der Schenkel. 
  2. Kokosöl innerlich: Als Nahrungsergänzung und gut wirkendes Mittel gegen Grasmilben beim Hund und andere Parasiten kann dem Tier auch zwei- bis dreimal wöchentlich eine kleine Menge Kokosöl unter das Futter gemischt werden. 

Schwarzkümmelöl hat ebenfalls eine gute Wirkung gegen Grasmilben und kann ebenfalls zudem und äußerlich angewendet werden. Im Vergleich zum Kokosöl bekommt der Hund allerdings täglich einige Tropfen davon unter das Futter gemischt. Dies können zum Beispiel gute Hausmittel gegen Grasmilben beim Hund sein.

Juckreiz durch Grasmilben lindern 

Grasmilben verursachen erst dann einen Juckreiz, wenn sie den Hund gebissen haben. Durch das Speichelsekret, welches die Milben beim Saugen direkt in die Haut abgeben, stellt sich einige Stunden nach dem Biss ein mehr oder weniger starker Juckreiz ein. 

Mit einem Hundeshampoo, das nicht nur gegen Flöhe und Zecken, sondern speziell auch gegen Milben wirkt, kann der Juckreiz gut gelindert werden. Somit ist das Thema Zeckenmittel für Hunde sicherlich auch interessant.

Shampoo gegen Grasmilben beim Hund
Damit der Hund durchgehend vom Juckreiz durch Grasmilben verschont bleibt, muss die Behandlung mit einem Shampoo nach Bedarf so lange wiederholt werden, bis der Hund die Milben komplett los ist.

Erhältlich sind auch Sprays, die direkt auf das Fell aufgesprüht werden und speziell im Kampf gegen Grasmilben verwendet werden. Das Spray lindert schnell den Juckreiz und kann bei einem akuten Befall für Linderung sorgen. In der Regel sind darin natürliche Stoffe enthalten, wie zum Beispiel:

  • Lavendelöl
  • Nachtkerzenöl
  • Geraniol
  • Eukalyptusöl
  • Zitronenöl 

Damit das Spray optimal wirken kann, und der Juckreiz durchgehend gelindert wird, sollte das Mittel bis zu zweimal täglich gegen den Strich in das Fell gegeben werden.

Niedlicher Hund

Grasmilbenbefall vermeiden 

Dem Hundehalter ist es kaum möglich, den Vierbeiner komplett vor Grasmilben zu schützen. Wer während der Sommermonate aber ein paar Tipps beachtet, kann das Risiko senken und seinem Hund den Befall mit Grasmilben eventuell ersparen oder stark verringern. Wer ein Eigenheim hat, egal ob Wohnung oder Haus, der fragt sich eventuell auch folgendes: Wie lange überleben Grasmilben in der Wohnung?

  • Wer einen schönen Garten sein Eigen nennen kann, und auch den Hund mit auf die eigene Grünfläche nimmt, sollte den Rasen regelmäßig mähen und so kurz wie möglich halten. Der anfallende Rasenschnitt sollte dann allerdings sofort und weit genug entfernt entsorgt werden. 
  • Beim täglichen Spaziergang mit dem Hund sollten freie Felder und große Wiesen nach Möglichkeit gemieden werden. Ein Spaziergang im Wald oder auf einem abgelegenen und gepflasterten Weg kann helfen, den Hund frei von Milben zu halten.
  • Vor dem Spaziergang sollten die Pfoten und Beine des Hundes mit einem geeigneten Mittel (zum Beispiel Kokosöl) eingerieben werden, um die Grasmilben sofort abzuhalten, sobald der Hund mit den Parasiten in Berührung kommt.
  • Das gründliche Kämmen oder Bürsten nach dem Spaziergang treibt viele Grasmilbenlarven aus dem Fell. Auch das Kämmen mit den Fingern – bis auf die Haut und an den bevorzugt genannten Stellen – kann helfen. 
  • Grasmilben bleiben nicht nur auf dem Hund, sondern machen sich unweigerlich auch im Hundebett oder auf der Hundedecke breit. Daher ist es wichtig, alle Unterlagen die der Hund nutzt, regelmäßig – mindestens einmal wöchentlich – gründlich mit Vorwäsche in der Waschmaschine zu reinigen. 

Wunde Hautstellen durch Grasmilben – Behandlung 

Wird ein Befall nicht erkannt, und bleibt dem entsprechend auch eine Behandlung aus, können die Larven im weiteren Verlauf unter die Haut gelangen.

Diese Hautstellen jucken nicht nur extrem, sondern sehen auch sehr trocken aus und können sich im weiteren Verlauf stark entzünden. Daher ist es wichtig, so schnell wie möglich zu handeln.

Trockene Hautstellen beim Hund können mit einer reichhaltigen Creme oder Lotion behandelt werden. Gut geeignet sind Fettsalben, Schrundensalben oder auch Kokosöl.

Grasmilbenbisse mit Salbe behandeln
Auch Calendula Wundsalbe eignet sich, um die betroffenen Hautpartien damit dünn zu bestreichen. Bei Calendula handelt es sich um die Ringelblume, welche zum einen die Wundheilung fördert und zum anderen Wunden desinfizieren kann.

Hat sich die Haut bereits entzündet, und zeigt sich ein wässriges Sekret, sollte die Haut mit einem Tupfer vorsichtig getrocknet und dann mit einem Wund- und Heilpuder behandelt werden. Bildet sich eine schützende Schicht auf der Haut, kann eine antiseptische Wundsalbe aufgetragen werden.

Zeigen sich jedoch großflächige Schäden und viele nasse Stellen an der Haut, muss der Hund einem Tierarzt vorgestellt werden.

Das gleiche gilt auch dann, wenn die kleinen Spinnentiere einen so starken Juckreiz auslösen, dass der Hund sehr unruhig wird und keine ruhige Minute mehr bekommt, sondern nur mit Kratzen beschäftigt ist. In diesem Fall kann der Tierarzt Cortison einsetzen, welches den Juckreiz schnell und zuverlässig beendet. 

Milben in den Ohren 

Ähnlich wie Ohrmilben, die bei einem starken Befall als dunkle und klebrige Masse im Ohr des Hundes zu erkennen sind, können sich auch Grasmilben an den Hundeohren zu schaffen machen. Durch den starken Juckreiz kratzt sich der Hund vermehrt am Ohr, wodurch es nicht nur zu Verletzungen wie wunden Stellen kommen kann, sondern im schlimmsten Fall sogar zum Blutohr. 

Am äußeren Ohr können Grasmilben mit einem weichen Tuch und einem milden Salzwasser abgewaschen werden. Das Ohrinnere wird, wie bei Ohrmilben auch, mit einem milden Ohrreinger gespült.

Dadurch lassen sich nicht nur Grasmilben schnell entfernen, sondern auch der Juckreiz verschwindet schon nach kurzer Zeit. Um eventuell verblieben Milben zu entfernen, wird das Ohr und die Ohrmuschel dünn mit etwas Calendulasalbe oder Kokosöl bestrichen. 

Grasmilben – Saisonende für die kleinen Plagegeister 

Der einzige Trost, an dem sich Hundebesitzer erfreuen können, ist das Saisonende der Grasmilben. Die kleinen Parasiten sind nicht das ganze Jahr über aktiv, sondern kommen als Schädling in den warmen Monaten vor.

In den warmen Monaten aktiv
Hat sich die Larve mit ausreichend Flüssigkeit vollgesaugt, lässt sie sich einfach wieder fallen und verschwindet schließlich im Boden. Dort entwickelt sie sich im Laufe mehrere Monate zur fertigen Milbe.

Anschließend bleibt die Grasmilbe auf dem Boden wohnen und benötigt nun keine Körperflüssigkeiten mehr, sondern ernährt sich vegetarisch und der Kreislauf beginnt erneut. In den meisten Regionen treten Grasmilben verstärkt in den Monaten Juni/Juli bis Oktober auf.

Danach verschwinden die Tiere, wodurch auch der Befall bei Hunden und Katzen nachlässt, sodass Hunde in der Regel während der kalten Wintermonate nicht von Grasmilben befallen werden. 

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