Der Hund kann verschiedene Parasiten haben, die sich innen oder außen aufhalten. Ohrmilben siedeln sich in den Ohren des Hundes an und gehören zu den Außenparasiten, da sie nicht in das Innere des Körpers eindringen. Leidet der Hund an Ohrmilben, ist die Rede von der Ohrräude.
Die winzig kleinen Milben befallen das Innenohr der Hundes und lösen einen starken Juckreiz aus. Mit dem passenden Mittel lassen sich die Parasiten aber gut bekämpfen.
Ohrmilben erkennen – wenn beim Hund die Ohren jucken
Auch wenn sich einzelne Milben aufgrund ihrer winzigen Größe nicht erkennen lassen, bleiben Ohrmilben nicht lange unentdeckt. In der Regel erkennt man sie an einer dunkelbraunen krümeligen oder leicht schmierigen Ablagerung im Ohr.
Zudem kratzt sich der Hund vermehrt am Ohr, da Milben einen starken Juckreiz auslösen können. Viele Tiere reiben mit dem betroffenen Ohr am Sofa entlang oder über den Teppich, um so den Juckreiz zu lindern. Milben können das Ohr so verstopfen, dass der Hund nicht mehr richtig hört und nur verzögert auf Kommandos reagiert.
Die betroffenen Hautregionen können geschwollen oder gerötet sein und auch nässende Stellen sind vereinzelt zu entdecken. Wird der Milbenbefall nicht behandelt, kann es zur Entzündung der Ohren kommen. Ohrmilben können anhand unterschiedlicher Symptome festgestellt werden:
- vermehrte Ansammlung von Ohrenschmalz
- dunkle Schicht im Ohr
- kleine Krümel im Ohr
- verstopfter und zugesetzter Gehörgang
- Kaffeesatz ähnliche Ablagerung im Ohr
- vermehrter Juckreiz
- schlechtes Hörvermögen
- Schiefhaltung des Kopfes
- abgeknicktes Ohr
Entwicklung von Milben im Ohr beim Hund
Mit wissenschaftlichem Namen wird die Ohrmilbe als Otodectes cynotis bezeichnet. Sie lebt nur in den Gehörgängen und nur bei Fleischfressern, zu denen auch Hunde und Katzen gehören.
Allgemein wird der Lästling auch als Räudemilbe bezeichnet. Innerhalb von nur drei Wochen entwickelt sich das Ei zur fertigen Ohrmilbe, wobei es zwei Nymphenstadien durchläuft. Da Milben die Eier direkt im Ohr ablegen, findet auch die Entwicklung in der Ohrmuschel, bzw. dem äußeren Gehörgang statt.
Dort kleben die winzig kleinen Eier direkt an der Haut. Anders als zum Beispiel Flöhe, die auch zu den häufigen Schädlingen bei Hunden gehören, benötigen Milben kein Blut, sondern Flüssigkeit aus dem Gewebe.
Diese Gewebsflüssigkeit sowie Hautzellen des Hundes dienen der Milbe als Nahrungsquelle. Sobald die Ohrmilbe erwachsen ist, hat sie noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 2 Monaten. Danach stirbt die Milbe ab und verbleibt im Ohr des Hundes, sofern dieses nicht gründlich gereinigt wird.
Wie werden Ohrmilben übertragen?
Ohrmilben können nicht nur Hunde, sondern auch Katzen befallen. Die kleinen Parasiten übertragen sich von Hund zu Hund und können auch von der Katze auf den Hund übertragen werden. Leben mehrere Tiere im Haushalt, ist ein gegenseitiges Anstecken sehr wahrscheinlich.
Viel seltener, aber dennoch möglich, ist die Ansteckung über Krusten, die beim Kratzen oder Schütteln aus dem Ohr fallen und mit Milben bestückt sind.
Ohrmilben durchdringen mit dem Kieferwerkzeug die Haut im Ohr und bedienen sich an Sekreten und winzig kleinen Hautschuppen. Diese Ohrmilben entwickeln sich in nur drei Wochen von der Larve zur fertigen Milbe, sodass ein schnelles Handeln nötig ist.
Ohrmilben bei Hunden vorbeugen
Auch wenn es keinen 100 prozentigen Schutz gibt, können vorbeugende Maßnahmen einen Befall verhindern. Da sich Hunde das Innenohr nicht selber reinigen können, sollten Hundehalter diese Aufgabe übernehmen und das Ohr in regelmäßigen Abständen reinigen. Dabei ist es am besten, wenn die Ohren einmal wöchentlich gereinigt werden. Zu einer vorbeugenden Ohrreinigung werden die folgenden Mittel benötigt:
- Wattebausch oder Kosmetiktuch
- Milder Ohrreiniger aus dem Handel oder Kamillentee
- Mandelöl
Um das Ohr zu reinigen, wird ein Wattebausch mit Kamillentee oder Ohrreinger gut befeuchtet. Anschließend wird die Ohrmuschel von unten nach oben mit dem Wattebausch abgewischt und so Schmutz entfernt.
Als pflegendes Mittel nach der Reinigung wird die Ohrmuschel mit einigen Tropfen Mandelöl eingerieben. Mandelöl gehört zu den trockenen Ölen und hat eine positive Wirkung auf die Haut. Hin und wieder fällt und in diesem Zusammenhang Olivenöl. Sicherlich auch ein interessantes Thema ist das Thema Grasmilben beim Hund.
Ohren bei einem leichten Befall reinigen
Zeigt der Hund noch keine weiteren Symptome, wie zum Beispiel eine Entzündung, Schmerzen oder nässende Hautstellen, können Milben und deren Hinterlassenschaften oft ohne einen Besuch beim Tierarzt entfernt werden.
Dazu ist es nötig, die angetrocknete Kruste im Ohr aufzuweichen, und diese anschließend entfernen zu können. Oftmals sind viele Personen irritiert, wenn der Hund braune Kruste im Ohr hat.
Viele Hundebesitzer möchten die Ohrmilben beim Hund natürlich behandeln.
Hilfreich sind einige Tropfen warmes Wasser, die mithilfe einer Pipette aufgetropft werden können. Die meisten Hunde schütteln dann den Kopf, wodurch die Kruste herausgeschleudert wird.
Anschließend wird eine ausreichende Menge Mandelöl auf einen Wattebausch gegeben und damit das Innenohr betupft. So können auch die restlichen Krusten schonend entfernt werden. Erst dann, wenn die Krusten entfernt sind und der Gang zum Innenohr wieder frei ist, kann ein handelsüblicher milder Ohrreinger nach Anweisung verwendet werden. Ohrreiniger beim Hund richtig anwenden
Der Handel bietet Ohrreinger für Hunde mit verschiedenen Wirkstoffen an. Diese Reiniger werden zur Pflege des Innenohrs verwendet und gelangen auch in den Gehörgang, wodurch sich tief sitzender Schmutz gut entfernen lässt.
Anders als beim Menschen, dürfen zur Reinigung aber keine Wattestäbchen und keine anderen Gegenstände benutzt werden. Die meisten Mittel wirken antibakteriell und können auch Pilze abtöten. Zudem wirken sie leicht austrocknend und beugen so einer Entzündung vor.
Damit das Mittel richtig wirken kann, muss eine ausreichende Menge – direkt aus der Flasche – vorsichtig in das Ohr getropft werden. Danach wird der Ohrrreinger mit kreisenden Bewegungen von unten nach oben einmassiert.
Um die Flüssigkeit im Ohr wieder los zu werden schüttelt sich der Hund wobei gleichzeitig Krusten und Milben an die Oberfläche befördert werden, und dort mit einem Wattebausch entfernt werden können.
Therapie bei Ohrmilben – Mittel gegen Ohrmilben beim Hund
Bei einem Befall stellt der Tierarzt die Diagnose, nachdem er das Hundeohr eingehend untersucht und eventuell einen Abstrich der Masse entnommen und untersucht hat. Wurde ein Milbenbefall diagnostiziert, wird der Tierarzt die Ohren zuerst gründlich reinigen und dann eine Milben abtötende Salbe oder Tropfen verschreiben.
Leidet der Hund stark unter dem Juckreiz, kann auch ein Juckreiz linderndes Mittel verschrieben werden. Gerade juckende Ohren beim Hund können für das Tier äußerst unangenehm sein. Ist bereits eine Entzündung vorhanden, sind entzündungshemmende und schmerzstillende Ohrentropfen im Behandlungsplan enthalten. Je schneller der Hund gegen Ohrmilben behandelt wird, desto schneller lassen sich die Lästlinge wieder beseitigen.
Nach der Therapie
Mit dem richtigen Mittel lassen sich Ohrmilben innerhalb weniger Tage vernichten. Die winzig kleinen Parasiten sterben durch den Wirkstoff einfach ab und können keinen Schaden mehr anrichten. Viele Hundebesitzer möchten die Ohmilben auch selbst behandeln.
Die Reinigung gelingt nach der Behandlung mit einem antibakteriellen Ohrreinger (ohne Alkohol), der wie beschrieben angewendet werden sollte. Oftmals fragen hier Hundebesitzer nach einem Medikament oder nach einer milbenabtötenden Salbe.
Hautpflege nach einem Milbenbefall
Eine antiseptische Wundcreme aus der Apotheke eignet sich immer dann, wenn die Haut leicht gerötet oder bereits minimal aufgekratzt wurde. Die Salbe wird dünn aufgetragen und verhindert, dass sich die Haut entzündet.
Zu trockene Hautstellen werden mit einer Creme oder Salbe aus Calendula gepflegt. Besser als Ringelblume bekannt, pflegt diese die Haut, hemmt ebenfalls Entzündungen und kann Juckreiz lindern. Eine reichhaltige Lotion, die viel Feuchtigkeit spendet und eine kühlende Wirkung hat kann ebenfalls helfen.
Ohrmilben und die Umgebung
Ohrmilben übertragen sich von dem einen Hund auf den anderen und können dabei auch auf Katzen übergehen, die im gleichen Haushalt leben. Lebt ein Hund mit einer Katze, die auch Freigang hat, zusammen, kann sich die Katze bei anderen Artgenossen anstecken und so auch den Hund mit Ohrmilben infizieren.
Aber auch ein indirekte Übertragung ist möglich. Diese ist zwar wesentlich seltener, kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden. Daher ist es ratsam, auch die Umgebung gut zu reinigen, wenn der Hund Ohrmilben hat und damit eventuell andere Tiere anstecken kann.
Besonders das Hundebett, die Wurfkiste, die Hundedecke und der Schlafplatz sollte täglich gereinigt werden. Am besten werden diese Utensilien im Freien ausgeschüttelt und danach in der Waschmaschine gereinigt.
Mit einem Spray gegen Milben kann dann nicht nur die Hundedecke, sondern auch alle anderen Liegeplätze eingesprüht werden. Da die Übertragung auch durch Krusten, die dem Hund aus dem Ohr fallen, stattfinden kann, ist die Maßnahme ein zusätzlicher Schutz, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen.
Ohrmilben beim Hund übertragen sich zwar auf andere Artgenossen oder Katzen, aber nicht auf den Menschen. Die winzig kleinen Parasiten leben wirtsspezifisch, sodass eine Übertragung vom Tier auf den Menschen ausgeschlossen werden kann.
Juckreiz beim Hund lindern – Mit Hausmittel die Ohrmilben beim Hund bekämpfen
Ohrmilben verursachen ein starken Juckreiz beim Hund. Da die Haut am Ohr aber besonders empfindlich ist, kann es schnell zu Reizungen oder Verletzungen kommen. Kratzt sich der Hund immer mehr, wird die Haut immer wunder und es bilden sich offene Stellen, in die Bakterien oder Keime eindringen können.
Um das zu verhindern, sollte der Juckreiz gelindert werden. Der Tierarzt kann ein entsprechendes Mittel verschreiben. Wer kein chemisches Produkt verwenden möchte, kann auch auf Hausmittel ausweichen.
Kühlung: Oft reicht es aus, die betroffenen Hautstellen zu kühlen. Am Ohr gelingt das sehr gut, wenn ein Waschlappen mit kaltem Wasser angefeuchtet und dann außen und innen an die Ohrmuschel gehalten wird. Durch die kühlende Wirkung lässt auch der Juckreiz nach.
Ablenkung: Nicht nur der tägliche Spaziergang lenkt den Hund vom Milbenbefall ab. Suchspiele in der Wohnung oder jede andere Ablenkung halten den Hund vom Kratzen ab und schonen die bereits beanspruchte Haut.
Kokosöl: Auch Kokosöl ist ein einfaches Hausmittel. Das Öl hat eine pflegende und beruhigende Wirkung und lässt sich leicht auftragen. Außerdem ist in dem Öl Laurinsäure enthalten, die sich im Kampf gegen Milben als erfolgreich erwiesen hat.
Apfelessig: Der Essig hat eine reinigende, kühlende und desinfizierende Wirkung. Vor der Anwendung wird das Mittel im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt. Um den Juckreiz zu lindern kann diese milde Lösung direkt auf die gesunde Haut aufgetragen werden. Apfelessig darf weder pur noch auf offenen Hautflächen verwendet werden.
Neemöl: Auch als Niemöl bekannt ist dieses Mittel in vielen Anti-Parasitenmitteln als Wirkstoff vorhanden. In der puren Form ist es in der Apotheke erhältlich. Am besten wird ein Tasse Wasser erhitzt, einige Tropfen des Öls dazu gegeben und die Mischung in einem Pumpflasche umgefüllt. So kann die Ohrmuschel damit behandelt werden.
Ich habe festgestellt, dass antseptische Salben oftmals entsetzlich brennen auf der Haut, zumal bei winzigen Kratzern und Abschürfungen. Ein Hund, der diese Erfahrung gemacht hat, wird eine Behandlung an den Ohren nicht mehr dulden.