Hund stinkt – Was tun?

Jedes Tier hat seinen eigenen und ganz typischen Geruch. Im Pferdestall riecht es nach Pferd, im Ziegenstall nach Ziege und der Hund riecht nach Hund. Dieser Eigengeruch ist völlig normal, denn durch diesen Geruch teilt der Hund seiner Umwelt und anderen Artgenossen seine Anwesenheit mit. Natürlich gibt es auch Tiere mit einem stärkeren Geruch, der manchmal auch gesundheitlich bedingt sein kann.

Das Wälzen bei Hunden 

Einige Hunde meiden Schlamm, Dreck und Pfützen, andere können sich gar nicht schnell genug darin wälzen. Kaum hat der Hundehalter einmal nicht aufgepasst, rollt sich der Hund voller Freude im Schlamm oder sogar im Kuhfladen.

Auch in Aas, wie einem toten Vogel oder etwas Ähnlichem, wälzen sich viele Tiere. Sie legen sich mit dem Rücken auf das Objekt und rollen sich anschließend darüber. 

Riecht der Hund nach einem Spaziergang plötzlich sehr stark und unangenehm, hat er sich wahrscheinlich gewälzt. Davon betroffen ist neben dem Fell zumeist auch die Haut des Tieres.

Da der Geruch für die menschliche Nase oft nicht zu ertragen ist und auch das Fell wieder gesäubert werden sollte, wird der Hund mit einem milden Hundeshampoo gewaschen und anschließend gründlich abgetrocknet.

Eventuell hinterlässt das noch feuchte Fell einen intensiven Hundegeruch, der in der Regel dann verfliegt, wenn das Fell von alleine getrocknet ist oder ein Fön benutzt wird.

Hunderassen mit wenig Eigengeruch 

Obwohl Hunde einen typischen Eigengeruch haben, ist dieser nicht bei jedem Tier gleich. Der eine Hund riecht intensiver als ein anderer, während einige Vierbeiner so gut wie gar nicht riechen.

Länge des Fells kann entscheidend sein
Hierbei spielt es auch eine Rolle, ob der Hund ein langes oder ein kurzes Fell hat. Bei langhaarigen Hunden ist der Geruch meist intensiver als bei Rassen mit einem kurzen Fell.

Auch die Unterwolle kann für einen unangenehmen Geruch sorgen. 

Werden Hunde mit dichtem Fell oder sehr viel Unterwolle nass, dann nimmt der typische Hundegeruch stark zu – das Tier stinkt. Dieser Geruch wird durch hohe Temperaturen zusätzlich verstärkt.

Daher ist es wichtig, dass sich Hunde mit langem Fell nach dem Baden ausgiebig schütteln dürfen und anschließend gut abgetrocknet werden.

Sobald das Fell mit Wasser in Berührung kommt, setzen sich Stoffwechselprodukte frei, die für eben diesen Geruch verantwortlich sind.

Rassebedingt haben Retriever, Mops und der Cocker Spaniel einen etwas intensiveren Eigengeruch als Pudel oder Greyhounds, die zum Teil gar keinen Eigengeruch besitzen.

Der typische Eigengeruch wird vom Hundebesitzer an jeder Körperstelle des Tieres wahrgenommen. In Wirklichkeit sitzt der Geruch aber bevorzugt an den Pfoten und den Ohren des Hundes. Wie die Tiere diesen Duft verteilen lässt sich gut beobachten, wenn der Hund nach seinem kleinen Geschäft mit den Pfoten über den Boden scharrt.

Hund

Hund stinkt aus dem Maul 

Mundgeruch beim Hund kann ziemlich schlimm stinken. Hechelt das Tier viel, dann verbreitet sich der schlechte Atem schnell im ganzen Zimmer. Schuld daran können verschiedene Ursachen sein.

Hat der Hund Sodbrennen und muss aufstoßen, kommt der schlechte Geruch direkt mit nach oben. Hier kann Heilerde für den Hund eventuell helfen.

Aber auch Entzündungen am Zahnfleisch, wackelige oder faule Zähne und zu viel Zahnstein können dafür sorgen, dass der Hund aus dem Maul stinkt. Zu diesem Thema gibt es hier auch noch einen interessanten Artikel.

Daher ist es wichtig, nicht nur das Zahnfleisch auf Rötungen oder Entzündungen zu untersuchen, sondern auch einen genauen Blick auf die Zähne zu werden.

Ätere Hunde eher betroffen
Gerade bei älteren Hunden kann es zu faulen Stellen oder losen Zähnen kommen. Sind Zähne und Zahnfleisch unauffällig, kann sich vielleicht ein Futterrest in den Zahnzwischenräumen festgesetzt haben und den üblen Geruch verursachen. 

Hilfreich ist eine früh beginnenden Zahnpflege, bei der am besten schon der Welpe an das wöchentliche Zähneputzen gewöhnt wird. Im Handel sind spezielle Zahnpasten und Zahnbürsten erhältlich, mit denen sich die Zähne des Tieres gut reinigen lassen.

Ergänzend eignen sich Kauartikel für die Zähne. Hierzu gehören harte Leckerlis und spezielle Denta Stix für Hunde.

Neben den Zähnen und dem Zahnfleisch können aber auch Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt schuld an einem schlechten Mundgeruch sein. 

Magen-Darm-Probleme und Blähungen 

Jeder Hundebesitzer weiß, wie schnell und unverhofft der Hund Blähungen bekommen kann. Während diese bei einigen Tieren deutlich zu hören sind, schleichen sich andere einfach ganz leise nach draußen.

Der Geruch kann sehr intensiv sein und extrem stinken, sodass man am liebsten das Zimmer verlassen möchte. Blähungen beim Hund können verschiedene Ursachen haben, hängen jedoch sehr oft mit dem Futter zusammen.

Viele Futtermittel enthalten Stoffe, die der Hund nur schlecht oder gar nicht verwerten kann. Dem entsprechend schlecht werden sie vertragen und sorgen für verschiedene Beschwerden, zu denen auch Blähungen gehören. Auch eine Futtermittelallergie kann die Ursachen für Blähungen sein.

Liegt der Verdacht nahe, dann lohnt sich die Umstellung auf ein anderes Futter mit natürlichen Mitteln und einer guten Verwertbarkeit.

Cavalier King Charles Spaniel

Hund stinkt aus den Ohren 

Anders als beim Mundgeruch ist ein übler Geruch, der aus den Ohren kommt, nicht ganz so stark. Allerdings wird er deutlich wahrgenommen und kann von scharf bis süßlich riechen.

In der Regel liegt das an zu viel Ohrenschmalz, das sich im Laufe der Zeit verdichtet und schließlich den Gehörgang verschließt, wodurch es zu einer Entzündung der Ohren kommen kann. Diese bezeichnet der Tierarzt als Otitis.

Liegt eine Ohrenentzündung vor, muss das Ohr durch den Tierarzt gründlich gereinigt werden. Erst danach können die entsprechenden Medikamente ins Ohr gegeben werden.

Häufig entsteht eine Entzündung oder ein schlechter Geruch in den Ohren auch durch Milben. Ohrmilben sind winzig kleine Parasiten, die sich im Ohr ansiedeln. Hierbei lässt sich eine dicke und dunkelbraune Masse im Ohr erkennen, die zum Teil sehr feste im Ohr sitzt.

Mit einem speziellen Mittel werden zuerst die Ohren gereinigt und anschließend ein Mittel gegen Milben ins Ohr gegeben. Diese Anwendung muss täglich über mehrere Tage wiederholt werden.

Die Form der Ohren spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Hunde mit Stehohren haben eine bessere Belüftung als Tiere mit Schlappohren. Schlappohren bedecken die Öffnung des Ohres, sodass sich dort die Wärme stauen kann.

Ein warmes Milieu begünstigt die Entstehung von Parasiten und Entzündungen. Daher sollten die Ohren regelmäßig kontrolliert und mindestens einmal im Monat mit einem milden Ohrenreiniger für Hunde oder speziellen Ohrpflegetüchern gesäubert werden. Das hat eine vorbeugende Wirkung und hält die Hundeohren durchgehend sauber.

Der Stoffwechsel des Tieres

Neben den bereits genannten Ursachen kann auch der Stoffwechsel ein wichtiger Faktor sein, wenn der Hund plötzlich stinkt.

Der Stoffwechsel ist an zahlreichen Prozessen beteiligt und spielt unter anderem beim Fellwechsel eine wichtige Rolle. Hunde wechseln zweimal im Jahr das Fell. Zum Sommer hin verlieren sie das dichtere Winterfell, zum Winter hin werfen sie das Sommerfell ab und bekommen ein etwas dichteres Haarkleid. 

Beginn der Entgiftung
Zusammen mit dem Fellwechsel beginnt der Körper auch mit der Entgiftung. Da sich Giftstoffe und andere Stoffe auch im Fell einlagern, werden diese zusammen mit dem Fellwechsel ausgeschieden.

Für die Entgiftung des Körpers sind die Leber und die Nieren sehr wichtig. Sie sind die Entgiftungsorgane und laufen während dieser Zeit auf Hochtouren. Sogar der Darm und die Haut, das größte Organ des Körpers, sind daran beteiligt.

Haut und Darm werden stärker beansprucht, sobald die Entgiftungsorgane diese Aufgabe nicht mehr alleine übernehmen können. Ist das der Fall, dann ist die Haut des Tieres etwas fettiger als sonst.

Es wird mehr Talg produziert, der beim Streicheln sogar als dünner und weißer Film an den Händen hängen bleiben kann. Dann ist es wichtig, dem Hund bei diesem Prozess zu helfen und ihn mit einem guten Futter zu versorgen, beispielsweise mit Hundefutter mit einem hohen Fleischanteil.

Hilfreich können zudem homöopathische Mittel sein, die eine unterstützende Wirkung auf die Leber und die Niere haben, sodass diese den Entgiftungsprozess wieder reibungslos übernehmen können. So wird gleichzeitig einer zu großen Belastung dieser Organe vorgebeugt.

Das tägliche Kämmen des Hundes löst lose Haare und sorgt dafür, dass die Durchblutung angeregt wird. Verschiedene Kräuter für Hunde, die den Stoffwechsel anregen und unterstützen sind ebenfalls hilfreich.

Sie können pur unter das Nassfutter gemischt werden. Alternativ wird ein Tee aus den Kräutern gekocht, der dann mit dem Futter gemischt oder dem Hund zum Trinken angeboten wird.

Border Collie

Die richtige Pflege 

Eine gute und artgerechte Pflege ist bei jedem Tier wichtig. Sie sollte nicht erst dann beginnen, wenn der Hund stinkt. Vorbeugend lässt sich ein unangenehmer Geruch oft verhindern, wenn die Pflege auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist. Wichtig sind unter anderem:

  • Fellpflege
  • Zahnpflege
  • Ohrenpflege
  • Pfotenpflege
  • Fütterung

Einen extrem großen Einfluss auf die Tiergesundheit hat das Futter. Der Hund bekommt es jeden Tag und nimmt damit entweder gute oder schlechte Stoffe zu sich.

Besteht das Futter überwiegend aus ungeeigneten Zutaten, werden sich im Laufe der Zeit zwangsweise gesundheitliche Beschwerden bemerkbar machen, da sich ungeeignete Stoffe im Körper ablagern und anreichern.

Artgerechtes Futter ist förderlich
Bei einem gesunden Futter bekommt der Hund täglich nur gut verträgliche Zutaten, die er für ein gesundes Hundeleben benötigt. Diese Futter belastet den Organismus nicht, sondern wirkt positiv und unterstützend.

An die Zahnpflege lassen sich junge Hunde sehr gut gewöhnen. Spielerisch lassen sich schon Welpen das Zähneputzen gefallen, wenn dazu ein spezieller Aufsatz für den Finger als Zahnbürste verwendet wird.

Älter Hunde hingegen sträuben sich häufig, wenn ihnen diese Prozedur nicht vertraut ist. Nach dem Zähneputzen und auch zwischendurch eignen sich spezielle Kauartikel, die als Denta Stix im Handel erhältlich sind. 

Da nicht nur die Zähne und das Futter für einen schlechten Geruch infrage kommen, sollten auch die Pfoten regelmäßig gepflegt werden. Besonders im Winter und dem feuchten Herbst können Hundepfoten unangenehm riechen.

Am Fell zwischen den Ballen kann sich Feuchtigkeit sammeln, die zu einem schlechten Geruch führt. Nicht selten bleiben darin im Winter auch Schnee oder kleine Eisklumpen hängen. Damit sich die Pfoten und die Ballen nicht entzünden, sollten diese nach jedem Spaziergang gründlich abgetrocknet werden.

Zusätzlich werden die Ballen mit einem Pfotenbalsam weich und elastisch gehalten. Kokosöl pflegt die Ballen und deren Zwischenräume ebenfalls.

Gesunde Hundeohren sind frei von Schmutz und ohne Geruch. Es ist ratsam, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren, denn so lassen sich Ohrmilben und Schmutz schnell erkennen.

Vorbeugende Reinigung
Vorbeugend können Hundeohren mit einem Ohrreiniger und speziellen Pflegetüchern mindestens einmal im Monat gesäubert werden. So bleiben die Ohren durchgehend sauber und Milben haben erst gar keine Chance.

Bei schmutzigen Ohren muss die Reinigung eventuell an mehreren Tagen wiederholt werden, bis sich der gesamte Schmutz aus dem Ohr gelöst hat. Sehr trockene Ohren können zusätzlich mit ein wenig Ringelblumensalbe oder Kokosfett gepflegt werden.

Kokosöl ist nicht nur ein pflegendes Mittel, sondern kann auch im Kampf gegen Ohrmilben beim Hund helfen. Das Öl enthält reichlich Laurinsäure, die sich im Kampf gegen Milben und andere Schädlinge als wirksam erwiesen hat.

Auch die antimikrobielle Wirkung des Öls ist bei verschiedenen Beschwerden hilfreich. Da es sich jedoch um ein Naturprodukt handelt, muss die Anwendung täglich über einen längeren Zeitraum wiederholt werden.

Anschließend kann Kokosöl einmal wöchentlich dünn in die Ohren gestrichen werden, wo es eine vorbeugende Wirkung gegen einen erneuten Befall hat. 

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